Fröhliche Person in rotem Shirt hebt die Arme vor einem Geldsack mit Euro-Zeichen in idyllischer Landschaft – symbolisiert finanzielle Freiheit.

Finanziell frei – und jetzt? Mein persönlicher Erfahrungsbericht

Finanziell frei zu sein – das klingt nach einem Ziel, das viele Menschen anstreben. Kein Druck mehr, keine finanziellen Sorgen, alle Möglichkeiten offen. Ich selbst habe dieses Ziel über Jahre hinweg verfolgt – und heute bin ich an dem Punkt angekommen, an dem ich sagen kann: Ich bin finanziell frei.

Was danach kam, hat mich überrascht.

Denn so schön es ist, sich keine Gedanken mehr um Geld machen zu müssen – es entstehen neue Fragen. Über Sinn, über Richtung, über das, was man mit der Freiheit eigentlich anfangen will. In diesem Artikel teile ich meine ganz persönlichen Erfahrungen mit der finanziellen Freiheit – nicht als Erfolgsstory, sondern als ehrlichen Einblick in das Leben nach dem Ziel.

Lange Straße durch die Natur als Symbol für den Weg zur finanziellen Freiheit und das Leben, wenn man finanziell frei ist.

Finanzielle Freiheit macht nicht automatisch glücklich

Es gibt vermutlich viele Menschen, die es geschafft haben, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Sie haben ausgesorgt. Und trotzdem stimmt etwas nicht. Das erwartete oder gewünschte Gefühl, das man damit verbunden hat, stellt sich nicht so ein. Die alten Probleme verschwinden nicht – oder man schafft sich neue.

Manche kaufen sich Luxusgüter, die sie eigentlich gar nicht brauchen und die am Ende mehr belasten als Freude bringen. Andere werden von der Frage verfolgt: Was jetzt?

Ich bin mittlerweile an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich sagen würde: Ich bin bereits finanziell frei. Wenn ich es halbwegs vernünftig angehe und die Finanzmärkte nicht komplett verrücktspielen, sollten meine Dividenden meine Ausgaben decken und die Zuwächse das Vermögen weiter wachsen lassen. Meine Ausgaben sind überschaubar. Ich zahle keine Miete, habe keine besonders teuren Hobbys und gebe mein Geld vor allem für Reisen, Essen und Weiterbildung aus.

Mein Portfolio ist groß genug. Aber nur weil man finanziell frei ist, bedeutet das nicht automatisch, dass man zur Ruhe kommt oder aufhört, Ziele zu haben. Zumindest ist das bei mir nicht so. Ich war schon immer unternehmerisch veranlagt und werde mir vermutlich auch in Zukunft zusätzliche Einkommensquellen aufbauen – nicht aus Notwendigkeit, sondern weil ich Lust darauf habe.

Obwohl mir über die letzten Jahre immer klarer wurde, dass ich bald finanziell unabhängig sein würde, bin ich dadurch nicht glücklicher geworden. Mein Glücksniveau war schon vorher auf einem guten Level – und ist da geblieben. Stabil. Aber auch nicht mehr als das.

Silhouette eines Mannes auf einer Bank im Sonnenuntergang – nachdenklich über das Leben nach der finanziellen Freiheit und was es bedeutet, finanziell frei zu sein.

Finanziell frei – und dann?

Was mich schon lange begleitet, ist dieses Gefühl, dass noch etwas fehlt. Kein dramatisches Loch, aber so ein leiser Mangel an Richtung. Ich habe oft das Bedürfnis, neue Dinge auszuprobieren – was ich auch tue – aber verliere dann wieder das Interesse. Es fällt mir schwer, wirklich dran zu bleiben. Mich zu committen. Vielleicht fehlt mir Klarheit. Vielleicht auch einfach Struktur. Oder beides.

Und dann frage ich mich: Warum soll ich überhaupt etwas durchziehen? Ich muss ja nicht mehr. Ich habe meine Schäfchen im Trockenen. Ich könnte theoretisch den ganzen Tag einfach treiben lassen – und genau das macht es manchmal so schwer, Entscheidungen zu treffen.

Das viele Reisen hat mir viel gegeben. Ich habe unglaublich viele Eindrücke gesammelt, Menschen getroffen, Perspektiven gewechselt. Nichts davon bereue ich. Und trotzdem merke ich: Ich komme nicht zur Ruhe. Mein Umfeld ändert sich ständig – und mit ihm mein innerer Rhythmus. Es fehlt mir an Konstanz.

Ist finanzielle Freiheit also trotzdem erstrebenswert?

Vermutlich ja – wenn man weiß, wie man damit umgehen möchte. Ich glaube nicht, dass es bei mir am Schätzen scheitert. Ich bin dankbar für das, was ich habe. Ich weiß nur noch nicht genau, was ich mit dieser Freiheit anfangen soll.

Vielleicht ist das auch normal. Vielleicht braucht es einfach Zeit. Oder vielleicht geht es vielen ähnlich, auch wenn selten jemand offen darüber spricht.

Wenn man aus einer Karriere kommt, die einen ausgebrannt oder unglücklich gemacht hat, fühlt sich finanzielle Freiheit wahrscheinlich wie Erlösung an. Aber wenn man, so wie ich, mit dem, was man getan hat, auch positive Dinge verbunden hat, dann hinterlässt der Ausstieg ein Loch. Vielleicht wäre es manchmal sogar besser, den Job – oder einen Teil davon – weiterzumachen.

Mann mit erhobenen Armen am Meer bei Sonnenuntergang – Symbol für finanzielle Freiheit und das Erreichen großer Ziele

Ich habe zum Beispiel Poker lange geliebt. Über viele Jahre war es mein Beruf – und mehr als das. Doch irgendwann hat sich das Spiel verändert. Künstliche Intelligenz hat Poker weitgehend gelöst, und gute Spieler zeichneten sich zunehmend dadurch aus, die Strategien der KI zu verstehen und zu übernehmen. Die Pokerseiten selbst stellten ihre Gewinnmaximierung über das Spiel – und über die Spieler. Meine Leidenschaft versickerte langsam, und ich konnte zusehen, wie sich das Ganze am Ende immer mehr wie normales Geldverdienen anfühlte. Es machte zwar noch Spaß, aber ich musste mich immer öfter dazu zwingen. Es wurde ein klassischer Job – und genau das wollte ich nie. Ich wollte nicht nur finanziell frei werden, sondern etwas tun, das mich wirklich erfüllt.

Also habe ich es losgelassen. Mit dem Gefühl: Da kommt schon etwas Neues. Und das kam auch – Sorare. Ein digitales Fußball Karten Spiel, mit Handelsplatz und Fußball-Manager Charakter. Anfangs war ich begeistert. Es war neu, dynamisch, strategisch fordernd. Ich konnte mich austoben, lernen, gute Renditen erzielen. Aber auch hier änderte sich vieles. Die Entscheidungen der Entwickler das Spiel ständig zu verändern nahmen nach und nach den Reiz. Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem ich wieder loslassen musste.

Seitdem fehlt mir etwas. Ich bilde mich weiter, verfolge meine Hobbys, beschäftige mich mit dem Thema Investieren – aber ich spüre: Da geht noch mehr. Ich schöpfe mein Potenzial nicht aus. Und ich weiß aus der Vergangenheit, dass mir eine fordernde, kreative Beschäftigung guttut. Genau das suche ich wieder.

Vielleicht hilft mir dieser Blog dabei. Nicht, um Reichweite aufzubauen oder Geld zu verdienen, sondern um wieder mehr Struktur in meinen Alltag zu bringen. Ich habe das früher schon gemacht. Damals bei IntelliPoker, einer der größten deutschen Pokerschulen, hatte ich im Forum einen eigenen Blog. Fast 1000 Beiträge. Ich habe dort meine Gedanken geteilt, Erfolge dokumentiert, Strategien besprochen – und es hat mir richtig gutgetan.

Vielleicht ist das hier mein neuer Raum dafür. Nicht mehr über Poker, sondern über das Leben danach. Über finanzielle Freiheit, über Fragen, Routinen, kleine Aha-Momente.

Sonnenlicht scheint durch grüne Baumkronen – Symbol für Klarheit, neue Perspektiven und den Weg nach der finanziellen Freiheit

Finanziell frei zu sein ist kein Ende – sondern ein Anfang

Und ja – finanziell frei zu sein ist etwas Großartiges. Ich bin dankbar dafür. Aber man sollte wissen: Wenn der äußere Druck wegfällt, bleibt man mit sich selbst zurück. Man hat Zeit. Und genau das ist manchmal das Herausforderndste.

Denn diese Freiheit ist kein Endpunkt. Sie ist der Anfang. Und vielleicht beginnt genau hier der nächste Abschnitt.

Geht’s dir ähnlich? Oder hast du ganz andere Erfahrungen mit dem Thema gemacht?

Vielleicht bist du auch noch auf dem Weg zur finanziellen Freiheit und fragst dich, wie es sich danach anfühlen könnte.

Ich freue mich über ehrliches Feedback – gerne in den Kommentaren.

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